Zerbrochenes Weinglas – typischer Alltagsunfall, der von der privaten Haftpflichtversicherung abgedeckt sein kann

Private Haftpflichtversicherung – warum sie so wichtig ist

1. Einleitung

Stell dir vor, du verschüttest aus Versehen Kaffee über den Laptop deines Kollegen. Oder dein Kind zerkratzt beim Spielen ein parkendes Auto. Solche Missgeschicke können schnell teuer werden – und genau hier kommt die private Haftpflichtversicherung ins Spiel. In diesem Beitrag erfährst du, warum sie zu den wichtigsten Versicherungen überhaupt zählt, was genau sie abdeckt und worauf du beim Abschluss achten solltest.

2. Was ist eine private Haftpflichtversicherung?

Die private Haftpflichtversicherung schützt dich vor den finanziellen Folgen, wenn du einer anderen Person einen Schaden zufügst – sei es personell, sachlich oder vermögensbezogen. In Deutschland gilt das sogenannte Verursacherprinzip (§ 823 BGB): Wer einen Schaden verursacht, haftet in voller Höhe – und zwar mit seinem gesamten Vermögen.

Ohne Versicherung kann das existenzbedrohend sein. Stell dir vor, du verursachst aus Versehen einen Brand in einer Mietwohnung – schnell kommen hier Summen im sechsstelligen Bereich zusammen.

3. Welche Schäden sind abgedeckt?

Grundsätzlich sichert dich die private Haftpflicht gegen drei Hauptarten von Schäden ab:

3.1. Personenschäden

Wenn du jemanden verletzt, z. B. durch einen Fahrradunfall oder beim Sport. Die Versicherung übernimmt hier z. B. Arztkosten, Verdienstausfall oder Schmerzensgeld.

3.2. Sachschäden

Zum Beispiel, wenn du ein fremdes Handy fallen lässt oder bei Freunden versehentlich ein Möbelstück beschädigst.

3.3. Vermögensschäden

Wenn durch dein Verhalten ein finanzieller Schaden entsteht – etwa wenn du die Schlüssel zur Mietwohnung verlierst und der Vermieter das ganze Schloss austauschen lässt.

4. Was ist nicht versichert?

Trotz des breiten Schutzes gibt es auch Ausschlüsse, z. B.:

  • Eigenschäden: Schäden an deinen eigenen Sachen.
  • Vorsätzlich verursachte Schäden.
  • Schäden im Straßenverkehr, wenn du z. B. ein Auto fährst – hier greift die Kfz-Haftpflicht.
  • Berufliche Tätigkeiten: Diese erfordern ggf. eine separate Berufshaftpflicht.
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5. Wer ist mitversichert?

In einer privaten Haftpflichtpolice kannst du nicht nur dich, sondern auch weitere Personen mitversichern:

  • Deinen Ehepartner oder eingetragenen Lebenspartner
  • Deine Kinder, solange sie unverheiratet und in Ausbildung sind
  • Unverheiratete Lebenspartner bei gemeinsamen Haushalt (je nach Anbieter)

Achte im Vertrag genau auf die Definitionen, insbesondere bei Patchwork-Familien oder volljährigen Kindern.

6. Versicherungssumme – wie viel ist sinnvoll?

Die Versicherungssumme gibt an, bis zu welcher Höhe der Versicherer für einen Schaden aufkommt. Experten empfehlen mindestens 10 Millionen Euro pauschal für Personen-, Sach- und Vermögensschäden.

Warum so viel? Weil gerade Personenschäden extrem teuer werden können – etwa wenn jemand nach einem Unfall ein Leben lang Pflege benötigt.

7. Selbstbeteiligung – ja oder nein?

Einige Tarife bieten eine Selbstbeteiligung an (z. B. 150 € pro Schadenfall). Das senkt oft die Prämie. Doch Vorsicht: Im Schadenfall musst du diesen Betrag aus eigener Tasche zahlen. Für viele lohnt sich daher ein Tarif ohne Selbstbeteiligung – der Mehrpreis ist meist gering.

8. Was kostet eine private Haftpflichtversicherung?

Gute Tarife gibt es bereits ab 30 bis 70 Euro im Jahr. Der Preis hängt ab von:

  • der Versicherungssumme
  • eingeschlossenen Leistungen
  • Selbstbeteiligung
  • Anzahl mitversicherter Personen

Tipp: Achte beim Vergleich nicht nur auf den Preis, sondern vor allem auf den Leistungsumfang.

9. Zusatzleistungen und sinnvolle Klauseln

Moderne Tarife beinhalten oft zusätzliche Leistungen, die du mitprüfen solltest:

  • Forderungsausfalldeckung: Schutz, wenn dir jemand einen Schaden zufügt und selbst keine Haftpflicht hat.
  • Schlüsselverlust: Für private und berufliche Schlüssel (z. B. bei Mietwohnungen).
  • Deliktunfähige Kinder: Schäden durch Kinder unter 7 Jahren (bzw. 10 im Straßenverkehr), die rechtlich eigentlich nicht haften – aber dennoch Schaden anrichten können.
  • Gefälligkeitsschäden: Z. B. beim Umzug helfen und dabei etwas beschädigen.
  • Internetschäden: Schutz bei versehentlicher Verbreitung von Viren oder Cybermobbing.

10. Wie meldest du einen Schaden?

Wenn ein Schaden passiert, solltest du ihn sofort deiner Versicherung melden – am besten schriftlich oder telefonisch. Halte dabei folgende Informationen bereit:

  • Datum und Ort des Schadens
  • Beschreibung des Vorfalls
  • Betroffene Personen oder Gegenstände
  • Fotos oder Belege, wenn vorhanden

Wichtig: Keine Schuldeingeständnisse abgeben! Das prüft dein Versicherer.

11. Häufige Irrtümer rund um die Haftpflicht

„Ich brauch das nicht, ich bin vorsichtig.“
Auch bei größter Vorsicht passieren Missgeschicke – und wenn sie teuer sind, bist du froh, versichert zu sein.

„Meine Hausratversicherung deckt das doch ab.“
Falsch! Die Hausratversicherung schützt dein Eigentum – nicht Schäden, die du anderen zufügst.

„Meine Kinder sind nicht haftbar.“
Stimmt teilweise – doch moralisch kann es trotzdem richtig sein, Schäden zu begleichen. Eine gute Haftpflicht springt hier ein.

12. Vergleich & Abschluss – worauf solltest du achten?

Beim Abschluss solltest du nicht nur auf den Preis schauen. Prüfe immer:

Hohe Deckungssumme (mind. 10 Mio. €)
Forderungsausfalldeckung enthalten
Schlüsselverlust abgedeckt
Deliktunfähige Kinder abgesichert
Keine oder geringe Selbstbeteiligung
Gute Bewertungen / Testsieger

Ein guter Versicherer bietet dir auch eine einfache Online-Schadensmeldung, kompetenten Service und transparente Vertragsbedingungen.

13. Fazit: Eine Versicherung, die jeder haben sollte

Die private Haftpflichtversicherung ist einer der wichtigsten Bausteine deiner finanziellen Sicherheit. Sie kostet wenig, schützt dich aber im schlimmsten Fall vor existenzbedrohenden Forderungen. Prüfe regelmäßig deinen Vertrag und passe ihn bei Veränderungen in deinem Leben (z. B. Hochzeit, Kinder) an.

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